»Tiny Tim« und »Tigerella« – Jungpflanzentausch im Aprikosengarten

Zugegeben diesmal war es gar nicht so einfach den Aprikosengarten zu finden. Im Gegensatz zu den letzten Jahren führte, Anstelle eines großen, einladenden Tores, nur ein kleiner Trampelpfad hinter einem Schulneubau in das kleine, richtig urbane, aber dennoch grüne Paradies. Ein Schild am Bauzaun zeigt: Hier ist der Aprikosengarten.

Die Gärtner*innen haben aus der Not eine Tugend gemacht und den Garten umstrukturiert. Die Sommerküche steht jetzt im angenehm schattigen Wäldchen neben dem Bahndamm. Neue Hochbeete wurden gebaut, Beete angelegt. Einzig das Kopmostklo ist noch am gleichen Ort. Es ist spannend zu sehen, wie sich ein Gemeinschaftsgarten neu erfinden kann.

Mit etwas Improvisation wurden aus Holzbrettern Pflanztische gezimmert und pünktlich 14 Uhr trudelten die tauschwütigen Gärtner*innen ein und brachten Stiegenweise Jungpflanzen zum tauschen mit. Der Gemeinschaftsgarten erinnerte diesen Nachmittag fast an einen Wochenmarkt, auf dem Gärtnereien Ihre Pflanzen zum Kauf anbieten. Der Unterschied: Hier ging es nicht ums Geld! Viel mehr darum, das Wissen um die Sorten zu verbreiten, Tipps auszutauschen, ins Gespräch zu kommen. Was gedeiht wo am besten? Und so wurde Fenchel gegen Rosmarin, Aubergine gegen Datteltomate und Aloe Vera gegen Pimpinelle getauscht. Neugierige Besucher*innen ohne Tauschgut konnten eine kleine Spende da lassen. Highlight war sicher die Tomatenvielfalt von Ines, welche 2 riesige Pflanzentische mit ihren unzähligen Sorten füllte, aber auch die Melonen aus dem Hechtgrün, welche bei guter Pflege auch in unserem Klima Früchte tragen.

4 Stunden reges Treiben vergingen wie im Flug. Stärkung gab es am Buffet mit selbstgemachter Löwenzahnlimo, Kuchen und zum Nachtisch ein paar Infos zum Gartennetzwerk. Die Stadt ist unser Garten! Das wurde hier einmal mehr deutlich!

Wir wünschen den Aprikosengärtner*innen ganz viel Kraft. Bald ist der Schulbau abgeschlossen und ab Herbst gibt es dann reges Schultreiben direkt nebenan. Hoffentlich auch mal einen Blick über den Schulzaun in das kleine Paradies.

So jetzt aber ab in den Garten, die kleinen Pflänzchen in ihr neues Zu Hause bringen!